DEVIME – Je vais te montrer ma vie!

Ich zeige dir mein Leben!

„Devime“ bedeutet „Kindheit“ auf Éwé, der meist gesprochenen Lokalsprachen Togos.
In Togo habe ich 2016/17 einen weltwärts-Freiwilligendienst gemacht und durfte im Centre KEKELI (Zentrum des Lichts) mitarbeiten. Die Einrichtung in Lomé kümmert sich um misshandelte und missbrauchte Mädchen, unterstützt Frauen und Kindern, die auf dem angrenzenden Markt arbeiten, und betreut einen Kinder- und Jugendclub, wo sich die jungen Leute des Viertels jeden Samstag treffen.

Während eines solchen Jahres im Ausland wurden mir viele Fragen gestellt: „Wie Togo denn sei“ oder auch die Frage, wie es den Kindern dort ginge mit denen ich arbeite. Sogar die Frage, ob alle Menschen dort arm seien, fiel oft.
Fragen, die durch postkoloniale Denkweisen geprägt waren, auch wenn dies oft nicht beabsichtigt war. Auf viele dieser Fragen konnte ich keine Antwort finden, weil ich es mir nicht erlaubte, eine allgemein gültige Antwort zu geben. Andere Fragen wollte ich nicht beantworten, weil ich sie schlichtweg unangemessen fand.

Doch nicht nur nach Erfahrungen wurde ich gefragt, sondern natürlich auch nach Bildern. Und wie schön ist es, dass so viele Menschen Interesse an anderen Kulturen haben und mit offenen Augen durch die Welt gehen!

Dennoch sah ich zunehmend die Schwierigkeit, das, was ich sah, detailgetreu zu berichten oder zu fotografieren ohne die Privatsphäre anderer zu verletzen und die Bilder wirklich gut erklären zu können, denn die Blickweise mit der ein Mensch aus dem Globalen Norden solche Bilder betrachtet ist oft eine andere.
Ich wollte keine vorherrschenden Klischees über Afrika unterstützen, sondern zeigen, wie ich meinen Alltag im und um das Centre KEKELI erlebte: Freundliche Menschen, fröhliche Kinder. Jugendliche, die anfangen miteinander auszugehen, die sich abends mal rausschleichen oder heimlich Mamas Lippenstift ausprobieren. Die Gläubigkeit und auch die Liebe zu ihrem Zuhause, denn die Kinder waren unheimlich stolz mir „ihr Lomé“ und „ihr Togo“ zu zeigen. – Sie sind stolz auf ihre Herkunft.

Wie könnte ich also besser berichten als die Kinder selbst berichten zu lassen?
Daher bat ich meine Eltern, Einwegkameras mitzubringen als sie zu Besuch kamen. Diese wurden dann an zehn Kinder aus dem Kinder- & Jugendclub verteilt, die diese zwei Wochen lang mit in ihren Alltag nahmen und alles festhielten, was sie gern zeigen wollten und was ihnen wichtig war. Entstanden sind sehr private Einblicke in ihr Leben: ausgelassene Momente mit Freunden, beim Kochen, im Haushalt helfend, beim Hausaufgaben machen oder auch beim Beten. Blickwinkel, die unverfälschter und ehrlicher
nicht sein könnten.

Tabea lädt euch ein, diese Blickwinkel zu betrachten – im mo’Fenster in der Katzenstraße! Ihre Bilder könnt sind noch bis 5. Juli im mosaique-Fenster zu sehen. Hinterlasst uns gerne einen Kommentar, wenn es euch gefällt.

Mein Name ist Tabea Paulina Schröder, ich bin 22 Jahre alt.
Aufgewachsen bin ich an der Ostseeküste und studiere nun seit knapp drei Jahren an der Leuphana Universität Lüneburg Psychologie und Wirtschaftspsychologie. Neben dem Studium engagiere ich mich ehrenamtlich für den Verein MIDEZON Togo.
Vor meinem Studium hat es mich für ein „weltwärts“-Jahr nach Lomé, Togo, verschlagen. Übrigens mit der Entsendeorganisation ViA e.V. aus Lüneburg. Noch immer verbindet mich viel mit Togo und ich freue mich, etwas von dieser Begeisterung auf diesem Weg teilen zu können. Wer mehr über das Centre KEKELI, „weltwärts“ oder Togo erfahren möchte, kann mich gern kontaktieren: tabeapaulina@gmail.com

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